751 Tage bis zum Umzug auf´s Schiff
Schon länger geplant war, dass über Pfingsten ein neues Crewmitglied einige Tage mit uns segeln wollte. Swantje, Thomas älteste Tochter, sollte am Freitag Abend in Lübeck zu uns aufs Schiff kommen. Nach dem „spannenden“ Nordostseekanal haben wir einen Tag und eine Nacht in Laboe verbracht. Eine sehr gepflegte Marina und ein hübscher, kleiner Touri-Ort erwartete uns dort, der uns überraschend gut gefallen hat. Am nächsten Vormittag ging es dann bei bestem Wetter, 3 Bft und 22 Grad, die ganze Tour im T-Shirt, 9 Stunden für 36 sm, eigentlich nach Orth auf Fehmarn aber wegen des, für die Nacht angekündigten Südost Windes, der für das Liegen dort vor Anker sehr unangenehm gewesen wäre, entschieden wir uns kurzfristig statt dessen in einer Bucht vor Heiligen Hafen zu ankern, was sich als genau richtig herausstellte. Nach einer ruhigen Nacht ging es um 9 Uhr los mit Ziel Travemünde. Auf dem Weg dort hin passierten wir die Fehmarnsund Brücke und wurden, nach einem anfänglich sehr entspannten, hochsommerlichen Segeltag mit höchstens 3 Bft, dann leider voll von einer Gewitterfront erwischt. In wenigen Minuten machte der Wind eine 180 Grad Drehung die satte 40 Knoten Wind (8Bft) mit sich brachte, begleitet von sintflutartigem Regen. Wir hatten das Glück, dass wir entgegen der Zugrichtung der Front segelten, so dass der Spuck nach rund einer halben Stunde vorbei war. Der Wind blieb jedoch. Nach gut 8 Stunden und wieder 36 sm machten wir, nachdem wir der „Passat“ noch gewunken hatten, gegen 17 Uhr, trotz ordentlich Wind, erfolgreich an zwei Heckdalben (was wir mit unserer Tosimotu ja bisher noch nicht so oft geübt haben) in der Böbs-Marina fest. Abends haben wir, extra für unseren hohen Besuch, in den fußläufig vom Hafen (ca 10-15 Minuten) entfernten Rewe- und Aldimärkten noch die frischen Vorräte aufgefüllt. Nach Ausschlafen und ausgiebigem Frühstück mit Brötchen, Rührei mit Speck und Allem drum und dran, ging es dann für 3,20 € pro Person vom fußläufig 10 Minuten entfernten Bahnnhof „Travemünde Hafen“ in ca. 30 Minuten zum Lübecker HBF. Bis zum frühen Abend liessen wir uns bei bestem Wetter treiben und genossen das quirlige Lübeck, bis wir gegen 18 Uhr Swantje am Bahnhof in Empfang nahmen. Gemeinsam haben wir dann noch Freunde in Lübeck besucht. Anke und Matthias betreiben im Süden von Lübeck an der Trave, wunderbar idyllisch gelegen und mit Sonne auf der Terrasse bis zum Untergang, ein schwimmendes Restaurant Namens „De Lübsche Schut“. Können wir nur empfehlen, sehr leckeres Essen und der Wirt immer mit einen lockeren Spruch auf den Lippen.
In den folgenden Tagen haben wir mit Swantje eine super entspannte Zeit verlebt, viel erzählt und gelacht. In Kühlungsborn verbrachten wir die nächste Nacht. Ein sehr lebhafter Hafen empfing uns nach nur gut 6 Stunden Fahrt für 37 sm bei traumhaftem Sommerwetter. Die Hafenpromenade war voller Menschen die gechillt der Livemusik lauschten. Bis spät Abends genossen wir die gemeinsame Zeit bei Wein und der untergehenden Sonne. Am folgenden Tag war dann Sommersegeln angesagt. Swantje ließ es sich nicht nehmen zeitweise das Kommando zu übernehmen, ausgiebig zu steuern und man sah ihr an, dass sie das Segeln sehr genossen hat. Abends haben wir mit viel Glück im Yachthafen Warnemünde einen Platz im Päckchen ergattert. Da die Stege im Hafen zur Zeit erneuert werden, konnten wir auch nur bis maximal Dienstag 8 Uhr bleiben, da dann die Arbeiten weiter gingen. Wir wollten aber gerne im Ort liegen und nicht in der Marina Hohe Düne, denn von dort aus muss man immer mit der Fähre in den Ort übersetzen und wir wollten ja mit unserem Gast schließlich „mitten drin“ liegen. Warnemünde ist ein, durch die vielen Kreuzfahrtschiffe, die hier täglich an und ablegen, vor allem an der Hafenpromenade, sehr überlaufener Ort. Im Yachthafen bekommt man davon allerdings wenig mit, obwohl man so nah dran ist. Zum Abschluss haben wir für unseren Gast dann noch den Grill angeworfen und so den letzten Abend ausklingen lassen. Wir waren schon ein wenig traurig als wir Swantje heute Mittag dann am Bahnhof Warnemünde verabschiedet haben.
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Ein Gedanke zu „Neues Crewmitglied“
Schöner Beitrag und tolle Bilder. Bald hört der Spaß aber auf, dann komme ich angereist ;-p